Aufbau eines Bankrolls

Jeder Pokerspieler hat sicher schon einmal den Begriff des Bankrolls gehört, aber weit weniger Spieler machen auch Gebrauch von diesem System. Inzwischen spielen jeden Tag tausende von Spielern in landbasierten Casinos, sowie an virtuellen Tischen und die Frage stellt sich, ob jeder Spieler dieses System Bankroll überhaupt braucht. Die direkte Antwort ist ein eindeutiges „Ja“. Jeder Spieler, ganz gleich ob er ein normaler Gelegenheitsspieler ist oder ob er ein gestandener Profi ist, sollte einen Bankroll haben. Natürlich sehen die Beträge bei jedem Spieler anders aus und die Frage ist nun wie man überhaupt anfängt.

Startkapital

Die Einsätze am Anfang sollten sehr gering gehalten werden und niemals mehr als 20 Euro übersteigen. Vor allem als neuer Spieler hat man leider schnell den Hang dazu Turniere außerhalb der Reichweite des Bankrolls zu spielen und seine gesamten Einsätze in wenigen Turnieren zu verspielen. Nutzen sollte man auf jeden Fall nur das Geld auf welches man auch wirklich verzichten kann. Dabei sollte man immer nur Turniere und Events spielen, bei denen man mindestens noch 30 Buy Ins in der Hinterhand für das gleiche Turnier hat. Durch diese einfache Regel riskiert man nicht sofort seinen gesamten Bankroll und kann vor allem wertvolle Spielerfahrung sammeln.

Freerolls

Wann immer es möglich ist, solltest Du als Spieler an Freerolls bei den Pokeranbietern teilnehmen. Zwar erwartet Dich dort immer ein sehr großes Feld und die Preisfonds sind auch eher gering, aber hier kannst Du die wertvolle Spielerfahrung sammeln, welche Dich sonst immer mehr Beträge Deines Bankrolls kosten würde. Viele Anbieter haben auch ein eigenes Punktesystem und wenn Du genug Spiele spielst, so wirst Du auch häufiger die Möglichkeit haben an diesen Turnieren teilzunehmen. Oftmals sind das dann Satelliten Turniere oder Qualifikationsturniere für Events.

Datenerfassung

Ganz gleich auf welcher Ebene Du nun Poker spielst, so solltest Du immer Buch über Deine Pokeraktivitäten führen. Jede Hand und jeder Einsatz sollte da protokolliert werden und selbstverständlich auch Deine Gewinne. Viele Spieler neigen leider dazu mit der Zeit immer nur ihre Gewinne im Kopf zu behalten und die vielen Investitionen und Verluste nicht mitzurechnen. Erst wenn Du nach mehreren Monaten eine Konstanz in Deinem Spiel erkennen kannst, solltest Du langsam darüber nachdenken höher dotierte Turniere zu spielen.

Disziplin

Leider hat dieses ganze System einen einfachen Haken: Es kann nur funktionieren, wenn Du Dich selbst an Deine eigenen Regeln hältst. Also solltest Du Emotionen von Anfang an zu Hause lassen. Wenn Du also einen schlechten Abend erwischt, dann höre lieber auf und schaue Dir am nächsten Tag in Ruhe Deine Hände an und lerne aus Deinen Fehlern. Niemals solltest Du Dich dazu hinreißen lassen Deinen Bankroll zu überreizen, um Verluste wieder wettzumachen. Die Ungeduld ist dabei eines der schlechtesten Eigenschaften und hat schon viele Spieler mehr als ihren Bankroll gekostet. Poker ist ein sehr ausdauerndes Spiel und Du kannst nur Schritt um Schritt besser werden. Jede Hand sollte für sich gespielt werden und niemals solltest Du an Geldpreise während des Turniers denken. Wenn Du Dich daran hältst, dann kannst Du mit Hilfe von konstantem Spiel Deinen Bankroll auch immer erweitern.